Schaffe, Schaffe, Häusle baue

Schaffe, Schaffe, Häusle baue

In diesem Beitrag – meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – beschäftigen wir uns mit der Frage, welchen Unterschied es macht, seine finanziellen Ziele einzeln nacheinander oder mithilfe einer strategischen Vermögensberatung anzugehen.

Das Schwaben-Portfolio
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Wege mitsamt unterschiedlichen Anlagestrategien, Ihre finanziellen Lebensziele zu erreichen. Ich beginne mit dem selbst benannten Schwaben-Portfolio, dessen Name der im Beitragstitel genannten Redewendung entstammt: Den auch für „Spätzle“ und „Kehrwoch“ bekannten Schwaben wird eine ausgeprägte Arbeitsmentalität nachgesagt. Das Schwaben-Portfolio beschreibt nun eben die finanzielle Lebensplanung jener fleißigen Menschen, die sie eher seriell angehen. Sie gehen mit geschätzt 27 Jahren von der Universität ab, mieten eine Wohnung, richten diese mit ihrem Ersparten ein, kaufen sich im Alter von 30 Jahren dann das erste eigene Auto, denken so mit etwa 32 Jahren vielleicht an Hochzeit, um sich dann in einem Lebensalter in der Richtung von 35 Jahren ein eigenes Haus zu bauen. Für all dies brauchen sie Eigenkapital; von den Kindern, die danach kommen, einmal ganz abgesehen. Danach passiert erst mal lange nichts auf der Vermögensseite, weil von da an jeder Euro in die Tilgung fließt. Ist das Eigenheim alsdann abgezahlt, folgt das Studium der Kinder und irgendwann sind diese Menschen Mitte 50 und beginnen damit, über ihre Altersvorsorge nachzudenken. Und zu dem Zeitpunkt fällt Ihnen auch erst auf, dass sie schon mit 60 Jahren in Rente gehen wollten. Unterm Strich haben diese Menschen zwar immer viel gearbeitet und ordentlich getilgt, aber zu dem genannten Zeitpunkt ist das bezahlte Haus der einzige Vermögenswert. Mithin ist der Nachteil dieser Strategie, sämtliche Lebensziele nacheinander anzugehen, dass der Anlagehorizont für eine Geldanlage zwischen den Etappen häufig weniger als fünf Jahre beträgt, was sich zum Beispiel für ein renditestarkes Aktien- oder Fondsinvestment nicht eignet. Das bedeutet, wer so vorgeht, hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat er halt keine Verzinsung oder er geht ein hohes Risiko ein. Wenn Sie also alle Ihre Ziele nacheinander angehen, verschenken Sie jegliche Renditechancen und Möglichkeiten steuerlicher Förderungen für die Altersvorsorge. Kurzum: Wer sich so strategisch aufstellt, der muss alle seine Ziele selbst bezahlen. Und wer seine Ziele derart angeht, der kann auch nacheinander verschiedene Berater/-innen oder eben das Internet zur Beratung ziehen.

Die strategische Vermögensplanung
Im Vergleich dazu liegt der Unterschied zum strategischen Vermögensplan und zur strategischen Vermögensberatung auf der Hand. Im Zuge der strategischen Vermögensplanung sammeln wir zunächst alle Ziele; auch jene, die noch ganz weit weg scheinen. Hier ist die Strategie letztendlich, die vor dem Hintergrund Ihres Einkommens priorisierten Ziele parallel anzugehen. Das bedeutet auf der Zeitachse, dass vermutlich alle Ziele etwas später zu erreichen sind, aber den Vorteil in sich bergen, dass Sie für Ihren gesamten Vermögensaufbau die Renditechancen des Aktienmarktes und natürlich auch steuerliche Förderungen mit nutzen können. Meine Aufgabe ist es dabei, Ihnen aufzuzeigen, wie Sie am besten Ihre Ziele erreichen und all Ihre Ziele im Auge zu behalten, indem wir sie jedes Jahr wieder auf den Tisch holen und Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend bewerten.

Zwei Wege, ein Ziel
Wie Sie sehen, kann es durchaus sinnvoll sein, darüber nachzudenken, welche Ziele Sie insgesamt haben, und ob Sie diese parallel angehen. Eines nach dem anderen anzugehen, ist eine eher typisch deutsche Haltung. Der Punkt ist nur, dass Sie bei einem Anlagehorizont unterhalb von fünf Jahren ein maximales Risiko eingehen, wenn Sie in Aktien investieren. Nicht zuletzt deshalb bewahren die Deutschen ihr Geld eher in inflationsnagenden Sichteinlagen auf.

Bleiben Sie gesund und bis bald. Mit herzlichen Grüßen, Ihre UGT