Altersvorsorge (II) – flexibles Depotsparen

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Altersvorsorge (II) – flexibles Depotsparen

In diesem zweiten Beitragsteil zum Thema „Altersvorsorge“ – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – geht es konkret um das flexible Depotsparen als Baustein Ihrer Altersvorsorge. Dazu zeige ich Ihnen nachfolgend auf, welche Vor- und Nachteile der Produkttyp Depot für Sie im gegebenen Kontext bietet.

Vor- und Nachteile

Das Depot als Produkttyp arbeitet in der Regel mit der Assetklasse Aktie – breit gestreute, weltweite Aktieninvestition – wie andere Produkttypen auch (Verweis: Episode 4 und 5). Ein Depot bringt für Sie diverse Vorteile mit sich: Sie können flexibel einzahlen, monatlich sparen, Ihren Sparplan bei Bedarf unterbrechen oder auch einen Betrag entnehmen. Ebenso flexibel gestaltet sich der Umgang mit Ihrem Depot dann auch im Rentenalter: Sie können monatlich etwas oder einmalig größere Summen entnehmen oder auch wieder etwas einzahlen. Das Depot ist also sowohl in der Einzahl- als auch in der Auszahlungsphase maximal flexibel angelegt. Diese hohe Flexibilität ist der große Vorteil eines Depots und für den Teil Ihrer Altersvorsorge, den sie möglichst variabel gestalten wollen, genau richtig. Vorausgesetzt natürlich, Sie haben langfristig die nötige Disziplin im Umgang mit dieser verführerischen Flexibilität. Damit meine ich, dass viele meiner Kundinnen und Kunden zwischendurch für ihr aktuelles Leben Geld aus Ihrem Depot entnehmen, so dass am Ende keine Altersvorsorge dabei herauskommen kann. Diesen psychologischen Effekt gibt es bei dem Baustein zur Altersvorsorge absolut zu bedenken. Auch bietet ein Depot nicht immer die maximale Rendite. Denn sämtliche Kapitalerträge müssen Sie – jenseits eines in Bezug auf die Altersvorsorge geringen Freibetrages – auch schon während der Ansparphase bis zum Rentenalter und darüber hinaus versteuern. Wenn Ihr Ziel also schlicht die höchstmögliche lebenslange Nettorente ist, dann sind Rentenversicherungen der einzelnen Schichten aufgrund der steuerlichen Behandlung und des Zinseszinseffekts deutlich rentabler.

Bausteine zur Altersvorsorge

Eben deshalb behandle ich drei Bausteine in meiner Beitragsserie für Ihre Altersvorsorge: die private Rentenversicherung, das Depot und die vermietete Immobilie. So können Sie selbst entscheiden, welchen Vermögensteil Sie im Alter wie gestalten mögen. Als Grundregel dafür möchte ich Ihnen nochmals folgendes ans Herz legen: Lebenslange Ausgaben brauchen lebenslange Einnahmen. Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnen und Krankenversicherung sind Kostenpunkte, die Sie durchaus für Ihr Alter über die gesetzliche und/oder die private Rente abgesichert wissen sollten. Was Sie darüber hinaus an Wünschen für Ihr Alter haben, können Sie wiederum besser mit flexiblen Geldanlagen wie dem hier beschriebenen Depot lösen. Und im nächsten Beitrag wird es dann um das Thema der vermieteten Immobilie insbesondere als Instrument zur Altersvorsorge gehen.

Bleiben Sie also dran, gesund und dabei, ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

 

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Altersvorsorge (I) – die private Rentenversicherung

Altersvorsorge (I) – die private Rentenversicherung

In diesem Beitrag – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – starten wir in das Thema „Altersvorsorge“. In drei aufeinander folgenden Beitragsteilen befassen wir uns dazu mit der privaten Rentenversicherung, mit dem Depot und der vermieteten Immobilie. Und wir beginnen mit der privaten Rentenversicherung, räumen die sich um sie rankenden Mythen aus dem Weg und betrachten diesen Produkttyp sachlich. Mein Ziel ist es, Ihnen einen konkreten Überblick zu verschaffen, wofür eine private Rentenversicherung, die sie neben der gesetzlichen noch zusätzlich zur Altersvorsorge abschließen können, sinnvoll ist.

Rendite und Kosten
Der allgemeine Tenor, auch wenn man Google befragt, scheint zu lauten: „Die private Rentenversicherung lohnt sich nicht mehr, zu hohe Kosten, zu schlechte Rendite.“ Ich als Pauschalantworten-Gegnerin sehe das hingegen differenzierter. Anhand von vier Spannungsfeldern, zwischen denen eine private Rentenversicherung zu betrachten ist, zeige ich Ihnen nachfolgend meine Sicht auf. Die Spannungsfelder beschreiben die mögliche Netto-Rendite, die tatsächlichen Kosten, die versicherten Risiken und ermöglichen die steuerliche Betrachtung: Beim Sinn und Zweck einer Rentenversicherung geht es zum einen um die Rendite. Die hängt auch von der gewählten Assetklasse ab. Wenn massenmedial die geringe Rendite einer Rentenversicherung moniert wird, ist häufig die klassische alte Rentenversicherung, die nur in einen Deckungsstock der Versicherung investiert, gemeint. Früher war diese kapitalbildende Lebensversicherung oder die klassische Rentenversicherung das Vorsorgeinstrument der Deutschen. Und sicher, wenn wir die nächsten 30 Jahre eine derart niedrige Zinssituation in Europa haben, bleiben Renditen der klassischen Renten- und Lebensversicherungen gering, allerdings bringt ein niedriges Zinsniveau auch günstige Immobilien-Finanzierungsphasen und eine deutlich eingegrenzte Inflation mit sich. Ein Blick auf das Gesamtpaket lohnt sich entsprechend: Die Überlegung in eine klassische Rentenversicherung zu investieren, ist eine Entscheidung für einen Produkttyp, noch nicht für eine Assetklasse (Verweis: Episode 4 und 5). Heute können Sie eine Rentenversicherung in jedweder Assetklasse – zum Beispiel fondsgebundene Policen – abschließen und damit ganz unterschiedliche Investment-Renditen innerhalb einer Rentenversicherung erzielen. Ein weiterer Punkt der Rentenversicherungs-Kritiker/-innen sind die hohen Kosten. Die beziehen sich bei einer privaten Rentenversicherung immer auf die Beitragssumme und entstehen überwiegend am Anfang. Eine Rentenversicherung ist aber gemeinhin eine Entscheidung fürs Leben. Betrachtet man die Kostensituation ausschließlich in der Ansparphase (Abschlussgebühr, eingebaute Kostendynamik, etc.), sind die Kosten hoch. Am Ende, in der Auszahlphase, sind sie allerdings häufig günstiger als die Alternativen. Es gibt in meiner Branche das Sprichwort: „Hin und her macht Taschen leer.“ Das bedeutet, wenn Sie ständig Ihre langfristig angelegten, finanziellen Entscheidungen wechseln, kostet das Geld. Es mag im Einzelfall sinnvoll sein, eine langfristig angelegte Entscheidung abzubrechen und eine andere zu treffen, aber in den meisten Fällen ist es ratsam, bei der einmal getroffenen Entscheidung zu bleiben.

Versicherungsrisiken und Steuervorteile
Ein wesentlicher Aspekt der privaten Rentenversicherung ist, dass sie Ihre biometrischen Risiken versichert. Die Rentenversicherung ist der einzige Produkttyp, der Ihnen lebenslange Einnahmen garantiert – völlig unabhängig davon, wie alt Sie werden. Sie versichert das Risiko der Langlebigkeit. Ein Rentenversicherer garantiert Ihnen eine bestimmte Rentenhöhe, erzielt er aber darüber hinaus Überschüsse, erhöht sich Ihre Garantierente. Und es gibt noch ein weiteres Risiko gegen das Sie Ihre Altersvorsorge nur mit der Rentenversicherung absichern können: das Risiko der Berufsunfähigkeit. Im Fall der Berufsunfähigkeit haben Sie die Möglichkeit, Ihrer Rentenversicherung einen sogenannten Airbag einzubauen. Der Versicherer übernimmt dann Ihre monatlichen Beiträge. Abschließend bleibt noch der vierte Betrachtungspunkt der steuerlichen Einordnung von privaten Rentenversicherungen zu nennen. Der Gesetzgeber hat das komplex gestaltet, so gibt es die private Rentenversicherung in dreierlei steuerlichen Schichten: die so genannte Basisrente im privaten Bereich, die beinhaltet, dass Sie die Beiträge während Ihres Erwerbslebens steuerlich absetzen können, und dafür im Alter Ihre Rente versteuern müssen. Die zweite Schicht umfasst all das, was mit Riester oder der betrieblichen Vorsorge zu tun hat. Bei der betrieblichen Vorsorge haben Sie die volle steuerliche Absetzbarkeit, müssen aber im Rentenalter auch Steuern und unter Umständen noch den Krankenversicherungsbeitrag auf die Auszahlung der betrieblichen Altersvorsorge leisten. Wobei Ihnen hier die Wahl zwischen einer monatlichen Rente oder einer einmaligen Kapitalauszahlung bleibt. Und bei Riester ist es wiederum gemischt. Bis zu 30 Prozent können Sie sich im Alter als Kapital auszahlen lassen und der Rest wird als Rente gezahlt. Beides ist voll steuerlich absetzbar und muss im Alter voll versteuert werden. Die dritte Schicht ist die so genannte private Rente, deren Beitrag heute nicht steuerlich abzusetzen ist. Dafür fällt im Alter dann auf die Rente auch nur die so genannte Ertragsanteilsbesteuerung an und somit wird hier es nur ein kleiner Teil der Rente versteuert. Wie Sie sich sicher vorstellen können, lassen sich in allen Schichten noch mannigfaltig Unteraspekte zur steuerlichen Betrachtung erwähnen, die diesen Rahmen sprengen und eher Bestandteil einer persönlichen Beratung bei mir sind. Sie merken nun zum Ende dieses Beitrags folgerichtig, dass die Rentenversicherung ein sehr komplexer Produkttyp ist.

In meiner Welt gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“, das wissen Sie bereits. Alles hat Vor- und Nachteile; genauso die private Rentenversicherung. Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnen und Krankenversicherung sind für mich die Posten, die Sie durchaus für Ihr Alter über die gesetzliche und die private Rente abgesichert wissen sollten. Was Sie darüber hinaus an Wünschen für Ihr Alter haben, können Sie wiederum besser mit flexiblen Geldanlagen lösen. Im nächsten Beitrag wird es dann um das Thema des freien Depots insbesondere als Instrument für die Altersvorsorge gehen. Bleiben Sie also dran und dabei, ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT