Sachversicherungen konkret

Sachversicherungen konkret

In diesem Beitrag aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ beschäftigen wir uns mit den Sachversicherungen, also Haftpflicht, Hausrat und Co. Ich verrate Ihnen Kriterien für ihre Auswahl und einige wertvolle Tipps, die sich lohnen.

In Deutschland gibt es ungefähr sieben Sachversicherungsverträge pro Haushalt. Da scheint es doch sinnvoll, mal genauer hinzusehen. Ich beschränke mich dabei auf die vier Sparten, die am häufigsten in deutschen Haushalten vorkommen: Das sind die Haftpflichtversicherung, die Unfallversicherung, die Hausratversicherung und die Rechtschutzversicherung. Es gibt natürlich viele weitere Sonderversicherungen, für jene, die spezielle Risiken tragen, wie zum Beispiel die Wohngebäudeversicherung, die Tierhalterhaftpflicht oder die KFZ-Versicherung. Jede dieser Sparten unterliegt diversen Kriterien. Es gibt immer die allgemeinen Versicherungsbedingungen des Marktes, die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft vorgegeben sind, aber der entscheidende Unterschied steckt dann eben oft im Detail. Deswegen verrate ich Ihnen nachfolgend pro Sparte drei wesentliche Kriterien, auf die es jeweils zu achten gilt.

Haftpflichtversicherung
Aus meiner Sicht gibt es nur eine einzige Sparte unter den Sachversicherungen, die existenziell ist. Damit meine ich, dass ein Schadensfall so teuer werden kann, dass er das Potenzial hat, Sie zu ruinieren. Und diese Gefahr besteht im Fall von Personenschäden immer. Das Risiko ist die Haftung dafür. Die deckt eine (Privat-)Haftpflichtversicherung ab. Bei der Wahl der Versicherungssumme sollten Sie einen hohen Millionenbetrag wählen. Mittlerweile sind sogar 50 Millionen üblich. Nun gibt es im Bedingungswerk diverse Kriterien, wonach Haftpflichtversicherungen zu unterscheiden sind. Wie versprochen, zähle ich Ihnen nun die drei – aus meiner Sicht wesentlichen – Kriterien für diese Sparte auf: Ein ganz wesentlicher Punkt, wobei in der Regel üblich, ist die Weltgeltung. Wenn Sie also irgendwo außerhalb Deutschlands einen Schaden verursachen, ist der versichert. Bei der Privathaftpflichtversicherung ist zudem die Neuwertentschädigung wichtig, die in manchen Verträgen ausgespart ist. Der dritte Punkt ist die Versicherung von gemieteten und geliehenen Sachen. Und für Familien gilt es noch zu beachten, dass nicht deliktfähige Kinder in der Versicherung mit eingeschlossen sind.

Unfallversicherung
Die Höhe der Unfallversicherung definiert sich durch die von Ihnen zu wählende Versicherungssumme, die Gliedertaxe – der prozentuale Anteil, der jedem Körperteil zugerechnet wird – und die Progression. Dies ist individuell an Ihrem Bedarf auszurichten und daher beschränke ich mich auf die wesentlichen Kriterien im Bedingungswerk: Es gibt Tarife, die beispielsweise Ihren Kreuzbandriss nicht mitversichern, wenn Sie sich bei der Verletzung selbst bewegt haben. Der erste Punkt ist also die Eigenbewegung. Selbiges gilt auch, wenn ein Unfall in Folge eines Herz- oder Kreislaufleidens eingetreten ist. Unfälle durch Herz- und Kreislaufereignisse sollten ebenfalls mitversichert sein; Punkt zwei. Ebenso wie bleibende Impfschäden bei Kindern; Punkt drei.

Hausratversicherung
Bei der Hausratversicherung ist es wichtig, auf den Tarif-Baustein der groben Fahrlässigkeit zu achten. Stellen Sie beispielsweise an einem lauen Sommerabend eine Kerze ins Fenster und die entzündet aufgrund von Zugwind Ihre Gardine, ist das grob fahrlässig. Aber auch das kann eben passieren und deshalb sollten Sie so etwas mitversichert wissen. Der zweite Punkt ist ein Schaden durch Phishing. Und der Dritte Diebstahl von Gartenmöbeln, Kinderwagen und Co, Hausrat eben, für den es beim Stehlen keinen vorherigen Einbruch braucht. Und in modernen Hausrat-Tarifen ist auch der Fehlalarm durch Rauchmelder
mitversichert.

Rechtschutzversicherung
Die Rechtschutzversicherung funktioniert nach dem Baukastenprinzip. Ihren Versicherungsschutz stellen Sie sich also in den verschiedenen Bereichen selbst zusammen. Wenn Sie eine Versicherung für Ihren Privatrechtschutz abschließen, achten Sie darauf, dass sie folgende Punkte enthält: 1. Versicherungsschutz bei Streit aus Kapitalanlagegeschäften , 2. Beratung für Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung und 3. telefonische Rechtsberatung mit der Besonderheit, dass sie auch für nicht versicherte Bereiche gilt.

Tipps quer über alle Tarife
Es gibt lukrative Sonderklausel, die Top-Versicherer am Markt mittlerweile anbieten und das sind vier an der Zahl: Die erste ist die Leistungsgarantie. Das heißt, wenn Sie den Versicherer wechseln, verspricht Ihnen der neue Versicherer, alles das, was der alte Versicherer geleistet hätte, auch in Zukunft zu leisten. So sparen Sie es sich, die Bedingungswerke Eins-gegen-Eins überprüfen zu müssen. Die zweite ist die Innovationsgarantie. Wenn Sie also einen alten Tarif haben und Ihr Versicherer verbessert die neuen Tarife in einzelnen Punkten, gelten für Sie automatisch auch die neuen Tarifmerkmale. Die dritte Garantie ist die Differenzdeckung, die meint, wenn Sie sich heute für einen neuen Versicherer entscheiden, aber Ihre Hauptfälligkeit in der Zukunft liegt, genießen Sie kostenfrei von dem Entscheidungszeitpunkt an die verbesserten Leistungen des neuen Anbieters – ohne bereits eingezahlt zu haben. Die vierte und letzte ist die Marktgarantie. Top-Versicherer versprechen einen Schadensfall auch zu übernehmen, wenn Sie beweisen können, dass irgendein anderer Tarif am Markt diesen Schadensfall mitversichert hätte. All diese Garantien sorgen dafür, dass Sie in Punkto Sachversicherungen sicher sein können.

Ich wünsche Ihnen eine wunderschöne Woche. Bleiben Sie dran, gesund und dabei, ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

Zielsparen für Ihre Wünsche

Zielsparen für Ihre Wünsche

In diesem Beitrag aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ finden Sie die Antwort auf die Frage, wie Sie günstig mit Ihrer Sparrate umgehen, wenn Sie ein bestimmtes Ziel in einer konkreten Größenordnung zu einem Zeitpunkt X festgelegt haben. Es geht also im weitesten Sinne um die Kapitalanlage und damit wieder um das Depot.

Rückblickend
Werfen wir zunächst einen Blick zurück: In meinem Podcast haben Sie von der zweiten Episode an eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ihren Finanzplan und die dazugehörige Strategie von mir ins Ohr und damit an die Hand bekommen. Sie wissen nun, wie Sie Ihr Geld bewusst auf einzelne Lebensbereiche aufteilen und haben für sich definiert, wie Sie heute und im Alter leben wollen. Zudem haben Sie sich eine Liste zu Ihren Wünschen und Zielen mit entsprechenden Größenordnungen und Zeithorizonten angelegt. Warum nun dieser Rückblick? Nun, hier behandeln wir nachfolgend die Kapitalanlage zu Ihren Wünschen und Zielen. Im Grunde wissen Sie dazu bereits alles Grundlegende: Sie kennen das magische Dreieck und wissen, in welchem Spannungsverhältnis eine Geldanlage liegt. Deshalb haben Sie Ihr Vermögen bereits auf die drei Töpfe „Kapitalrücklage“, „Kapitalanlage“ und „Kapitalbindung“ aufgeteilt. Die Kapitalrücklage ist Ihr Puffer, die Kapitalbindung im Prinzip Ihrer Altersvorsorge. Im Folgenden beschäftigen wir uns also konkreter mit der Kapitalanlage. Für die haben Sie bereits festgelegt, welcher Teil Ihres bestehenden Vermögens für welches Ziel zur Verfügung stehen soll. Daraus ergibt sich rein rechnerisch Ihre Sparrate.

Beispielhaft
Als Beispiel wollen Sie sich das neueste Carbon-Rennrad für 5000 Euro in zwei Jahren kaufen und haben aus Ihrem bestehenden Vermögen noch kein Geld für dieses Ziel vorgesehen. Daraus ergibt sich eine monatliche Sparrate in Höhe von rund 200 Euro. Wenn Sie dieses Ziel erreichen wollen, stellt sich natürlich die Frage, worin Sie diese 200 Euro monatlich investieren. Dabei gilt, für alle Ziele, die Sie sicher innerhalb der nächsten drei Jahre verwirklichen wollen, sollte die Sparrate zusätzlich in Ihren Puffer miteinfließen und mithin nicht in ein Depot. Denn das Risiko, dass die Börse um viele Prozentpunkte innerhalb so kurzer Zeit einbricht, ist relativ groß. Ihr Puffer besteht in der Regel aus einem Tagesgeldkonto oder einem geldmarktnahen Fond. Allerdings verlieren Sie auf einem Tagesgeldkonto auch jedes Jahr Geld, denn die Inflation knabbert an Ihrem Vermögen. Das bedeutet, dass auch bei nominal identischer Summe, die Kaufkraft sinkt. In diesen Puffer gehört folglich so viel wie nötig und so wenig wie möglich. In Ihrem Depot hingegen können Sie die Anlagen-Schwankungsbreite über die Aktienquote steuern. Also ist die Aktienquote das Instrument, mit dem Sie sicher arbeiten können. Alle mittel- bis längerfristigen Ziele können Sie mit einer leichten Aktienquote angehen. Aber auch dabei gibt es wieder unterschiedliche Aspekte zu bedenken: Unterstellen wir mal, Ihr Puffer umfasst angesparte 15000 Euro und Sie möchten dieses Fahrrad in zwei Jahren kaufen, aber dafür trotzdem 200 Euro im Monat sparen. Sie hätten jetzt auch die Möglichkeit, diese 200 Euro in eine hundertprozentige Aktienquote zu investieren – mit dem Risiko, dass Sie nach 24 Monaten eventuell weniger erspart haben als eingezahlt (Verweis: Episode 8). Da Sie aber einen Puffer von 15000 Euro haben und das Fahrrad nur 5000 Euro kostet, wäre es auch eine denkbare Möglichkeit, dass Sie dann nach den zwei Jahren und einem eventuellen Börsencrash das Fahrrad einfach aus dem Puffer bezahlen. Und die Sparrate von 200 Euro nach Kauf des Fahrrades wieder in den Puffer investieren. Denn langfristig geht die Börse wieder hoch. Aber auch der umgekehrte Fall ist denkbar: Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr bestehendes Vermögen so aufgeteilt, dass Sie Ihren 15000 Euro Puffer haben und sich innerhalb der nächsten Jahre auch noch ein Auto für 15000 Euro kaufen wollen. Das Geld haben Sie auch schon zusammen und daher entschieden, dass 30000 Euro auf dem Tagesgeldkonto liegen – 15000 Euro Puffer plus 15000 Euro für das Auto. Nach zwei Jahren stehen Sie dann vor der Entscheidung, sich das neue Auto anzuschaffen. Gleichzeitig hatten Sie aber auch einen Teil Ihres Vermögens in ein Aktiendepot für ein späteres Ziel gelegt. Betrachten Sie zu diesem Zeitpunkt beide Töpfe – das Tagesgeldkonto als auch das Aktiendepot – und stellen fest, dass die Börse innerhalb dieser zwei Jahre widererwartend um 30 oder 40 Prozent gestiegen ist, macht es Sinn, die 15000 Euro für das Auto aus dem Depot zu nehmen. Und dafür das Geld auf dem Tagesgeldkonto unberührt zu lassen.

Ziel-Strategie und aktuelle Einzelfallbewertung
Diese Beispiele machen eines sehr deutlich: Es ist natürlich sinnvoll, für die einzelnen Ziele und Wünsche im Vorfeld eine Strategie festzulegen. Es ist aber ebenso sinnvoll, zum Zeitpunkt, an dem die Investition ansteht, sämtliche Geldanlagen exakt zu bewerten und
flexibel zu reagieren. Grundsätzlich gilt dennoch für Ihre monatliche Sparrate, dass diese am Ziel auszurichten ist. Je länger das Ziel entfernt ist, umso höher darf die Aktienquote ausfallen. Auf konkrete und auch nachhaltige Fonds komme ich in den folgenden Episoden zurück. Damit, so hoffe ich, sind Sie Ihrer persönlichen Finanzstrategie wieder einen
Schritt näher gekommen. In dem nächsten Beitrag behandeln wir konkret die Sachversicherungen. Bleiben Sie also dran, gesund und dabei, ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

Altersvorsorge (III) – Immobilien

Altersvorsorge (III) – Immobilien

In diesem dritten Beitragsteil zum Thema „Altersvorsorge“ – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – beleuchten wir das Thema „vermieteter Immobilien für die Altersvorsorge“. Damit geht es hier um den dritten Baustein Ihrer Altersvorsorge, konkret um die Möglichkeit, Ihre Altersvorsorge über vermietete Immobilien aufzubauen und abzusichern.

Grundlegend
Die generellen Chancen und Risiken einer Immobilie haben wir bereits in Episode zehn ausführlich behandelt. Worauf Sie achten müssen, wenn Sie sich für die Kapitalanlage Immobilien interessieren, können Sie dort nachhören oder -lesen. Hier ergänze ich nun die Rolle der vermieteten Immobilie in der Altersvorsorge: Vermietete Immobilien liefern Ihnen eine lebenslange, von der Börse unabhängige Rente; natürlich unter der Voraussetzung, dass sie wirklich vermietet sind. Immobilien haben den zusätzlichen Vorteil, dass Sie diese vererben können, also die Mieteinnahmen für sich verwenden und die Substanz an die nächste Generation weitergeben. Natürlich sind Mieteinnahmen im Alter eine sehr gute Möglichkeit, Einkommen zu erzielen und finanziell unabhängig zu sein. Allerdings zum Preis dessen, dass man sich um eine vermietete Immobilie kümmern muss. Entweder legen Sie das komplett in die Hände einer Hausverwaltung, was dann zusätzliche Kosten verursacht, oder aber Sie müssen wirklich die Hausverwaltung, die Vermietung, die Reparaturen, die Handwerker und all diese Dinge selbst erledigen. Außerdem müssen Sie natürlich auch im Rentenalter an die Rücklagen denken, die dafür anfallen. Überlegen Sie sich folglich genau, wie Sie sich das alles im Rentenalter vorstellen und bis wann Sie sich kümmern wollen, wenn Sie über eine vermietete Immobilie als Baustein Ihrer Altersvorsorge nachdenken.

Aufbauend
Im Vermögensaufbau während Ihrer berufstätigen Zeit ist eine vermietete Immobilie ein Instrument, mit dem Sie Steuerersparnisse erzielen können, wenn die Abschreibungen entsprechend strukturiert sind. Hingegen ist eine bezahlte Immobilie in der Entnahmephase, sprich sind die Mieteinnahmen im Rentenalter ohne Freibeträge voll zu versteuern. Das hat wiederum Einfluss auf Ihren Steuersatz im Rentenalter und somit auf alles, was daran hängt. Die steuerliche Situation ist im Gesamtkonzept Ihrer Altersvorsorge also durchaus zu beachten. Eine gangbare Idee kann es unter diesem Gesichtspunkt sein, mit etwa 35 Lebensjahren selbst eine Immobilie zur Altersvorsorge zu kaufen, sie während der berufstätigen Zeit steuerlich abzusetzen, um sie dann im Renteneintrittsalter an die eigenen Kinder zu verkaufen. Bei solch einem Verkauf innerhalb der Familie spart man die Grunderwerbsteuer und den Makler. Diese Idee hat den Vorteil, dass Ihre dann berufstätigen Kinder, die vermietete Immobilie steuerlich absetzen können und Sie von deren Darlehenszahlungen statt von den Mieteinnahmen Ihre Rente bestreiten. Das alles ist anwaltlich und notariell wie unter Fremden zu regeln. Jedoch beinhaltet diese Idee der innerfamiliären Objektweitergabe durch Verkauf für alle Beteiligten große Vorteile.

Baustein zur Altersvorsorge
Wichtig ist und bleibt bei der Investition in Immobilien die heutige Lage. Wenn Sie also darüber nachdenken, Immobilien zu kaufen – vielleicht auch mit dem Gedanken, dass Ihre Kinder diese behalten – ist es sinnvoll, hier eine Risikostreuung über den Kauf mehrerer Immobilien in florierenden Ballungsgebieten in Deutschland vorzunehmen. Und da wir bei MLP ein breites Spektrum für Kapitalanleger/-innen bereithalten, werde ich Ihnen künftig monatlich in den folgenden Beiträgen immer ein Projekt dazu konkret vorstellen.

Bleiben Sie also dran, gesund und dabei, ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT