Vermögen sinnvoll aufteilen

Vermögen sinnvoll aufteilen

Dieser Podcast-Beitrag – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – befasst sich mit dem zweiten Schritt auf dem Weg zu Ihrer persönlichen Finanzstrategie. Dazu haben wir in dem vorangegangenen Beitrag bereits exemplarisch Ihr individuelles Finanzprofil erstellt und im Zuge dessen auch Lebensbereiche definiert, für die Sie Geld benötigen. Darauf aufbauend widmen wir uns nachfolgend gemeinsam der Frage: Wie teilen Sie Ihr bestehendes Vermögen so auf, dass es Ihre persönlichen Ziele und Wünsche – heute und im Alter – bestmöglich unterstützt? Am Ende dieses Beitrags stehen eine Gesamtübersicht Ihres Vermögens und eine erste Idee darüber, wie Sie es zukünftig aufteilen. Gespannt? Mit Recht.

Netto-Vermögensbilanz
Um zu einer sinnvollen Vermögensverteilung zu gelangen, gilt es als allererstes zu ermitteln, wie hoch Ihr aktuelles Vermögen genau ist. Deshalb listen Sie zunächst mithilfe von drei Spalten auf einem Blatt Papier Ihr Nettovermögen wie folgt auf: Tragen Sie jeweils in die erste Spalte den Name der Position, in die zweite Spalte alle Vermögenswerte und in die dritte Spalte Ihre Darlehen ein. Folgende Positionen sollten Sie dabei zwingend erfassen: Konten – Wie viel Geld liegt aktuell in Summe auf Ihren Giro- und Tagesgeldkonten? Sollten Sie im Dispo sein, kommt der überzogene Betrag in die dritte Spalte. Depots – Wie viel Vermögen haben Sie derzeit in Summe in Ihren Depots? Haben Sie Ihre Depots beliehen, tragen Sie auch hier den Betrag unter Darlehen in die dritte Spalte ein. Versicherungen – Wie hoch sind die aktuellen Rückkaufswerte Ihrer Lebens- und/oder Rentenversicherungen? Gibt es Policendarlehen? Selbstgenutzte Immobilie – Wenn Sie Ihre Immobilie morgen im Internet zum Verkauf anbieten würden, welchen Betrag bekämen Sie? Gibt es noch Darlehen für die Immobilie? Wenn ja, in welcher Höhe? Haben Sie weitere Immobilien in Ihrem Vermögen? Falls ja, mit welchen Verkehrswerten und/oder mit welchen Restdarlehen? Mit weiteren Vermögenswerten oder Darlehen verfahren Sie entsprechend. Wenn Sie alle Positionen aufgelistet haben, addieren sie die Spalten. In Summe besitzen Sie also auf der Guthabenseite (Aktivseite) in der zweiten Spalte XY Euro an Vermögenswerten. Denen stehen auf der Darlehenseite (Passivseite) in der dritten Spalte XY Euro in Summe gegenüber. Die Differenz aus beiden Spalten ergibt somit Ihr aktuelles Netto-Vermögen (Eigenkapital). Überrascht? Das sind die meisten.

Vermögensverteilung
Damit Sie nun Ihr ermitteltes Netto-Vermögen sinnvoll aufteilen können, ist es hilfreich, dass Sie sich die drei Töpfe der Geldanlage (Stichwort: Magisches Dreieck), die Zusammenhänge und Wirkungsweisen und vor allem die unterschiedlichen Assetklassen beim Anlegen von Vermögen ins Gedächtnis rufen (Episoden 4 bis 10). Die Drei-Topf-Logik dient Ihnen zur sinnvollen Auf- und Verteilung Ihres Vermögens. Zur Erinnerung: Topf 1 umfasst die Kapitalrücklage, die Verfügbarkeit und Sicherheit gewichtet, aber gleichzeitig für eine negative Rendite unter Berücksichtigung der Inflation steht. Topf 2 enthält die Kapitalanlage, worin Verfügbarkeit und Rendite gewichtet sind, und gleichzeitig steht dieser Topf für Schwankungen, deren Höhe Sie im Vorfeld definieren können. Topf 3 ist der Topf der Kapitalbindung, darin sind Rendite und Sicherheit gewichtet und das Geld längerfristig gebunden. Folglich eignet sich Topf 1 für Ihren Puffer, Topf 2 verwenden Sie für Ihre Wunschziele und Topf 3 für Ihren gewünschten Lebensstil im Alter. Es geht für Sie nun also darum, wie Sie Ihr bestehendes Vermögen auf diese drei Bereiche aufteilen möchten. Feste Vermögenswert-Bausteine, die Sie zu einem bestimmten Ziel oder Zweck abgeschlossen haben, ordnen Sie dabei schlicht vorab zu. Im Zuge dieser Verteilung definieren Sie zeitgleich Ihre persönliche Verlusttoleranz (PVT). Das meint, dass Sie für jeden einzelnen Topf definieren, wie stark der gewählte Topf für Sie schwanken darf. Hier gilt es also neben der Summe noch die Schwankung für jeden Topf jeweils mit festzulegen. „Sicher“ sind dabei nach meinem Verständnis Schwankungen zwischen null und zwei Prozent. Ihre Entscheidung für Topf 1 liegt in diesem Bereich, zwischen null und zwei Prozent. In Topf 2 benötigen Sie aktuell mindestens eine PVT in Höhe von 15 Prozent. Wenn Sie zum Beispiel weltweit gestreut in Aktien investieren, haben Sie eine Schwankungstoleranz von 30 Prozent und können im Durchschnitt etwa sieben Prozent Rendite pro Jahr erwarten. Fragen Sie sich also: Wie möchte ich mit meinem Vermögen im jeweiligen Topf verfahren? Reicht der Inflationsschutz oder darf es auch etwas mehr an Renditechance sein? Und wie sieht es mit meiner Schwankungstoleranz in Topf 3 aus? Soll hierfür die gleiche PVT gelten wie für Topf 2?

Schritt für Schritt
Am Ende dieses Prozesses haben sie auf Basis Ihrer ermittelten Netto-Vermögensbilanz
den zweiten Schritt Ihres persönlichen Finanzprofils erstellt. Sie erhalten als Ergebnis Ihr heutiges Vermögen mit Ihren gewünschten Rendite- und Risikoprofilen. Passt das so für Sie? Gut, denn das ist jetzt Ihre Planungsgrundlage und Orientierungsgröße für noch notwendige Sparraten in der Zukunft. Den zweiten Schritt haben Sie hiermit erfolgreich hinter sich gebracht. Damit bis zur nächsten Woche. Ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

Wünsche erfüllen – heute und im Alter

Wünsche erfüllen – heute und im Alter

In diesem Podcast-Beitrag – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – starten wir mit der exemplarischen Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Ihrer Finanzstrategie. Um Ihr Finanzprofil zu erstellen, geht es zunächst darum, alles aufzuschreiben, wofür Sie in Ihrem Leben Geld ausgeben möchten. Wie leben Sie heute? Welche Wünsche und Ziele haben Sie jetzt und für Ihre Zukunft? Und wie möchten Sie später leben? Durch die strukturierte Beantwortung dieser Fragen erhalten Sie eine Gesamtaufstellung Ihrer potenziellen Ausgaben.


Wünsch Dir was
Starten wir mit Ihren Wünschen und Zielen im ersten Schritt. Schreiben Sie alles auf, wovon sie träumen. Listen Sie jedes Wunschziel mit der Höhe des dafür benötigten Kapitals und dem Zeitpunkt, an dem Sie es am liebsten realisieren möchten, auf. Beginnen Sie die Liste mit Ihrem Puffer. Für alle Eventualitäten im Leben sollten, sofern noch nicht angelegt, zwei bis drei Netto-Monatsgehälter, als sofort verfügbare Rücklage vorhanden sein. Definieren Sie dazu den Puffer als Ziel, beziffern exakt den zu sparenden Wert und legen fest, wie viel Zeit Sie benötigen, ihn anzusparen. Dann widmen Sie sich Ihren weiteren Wünschen und Zielen. Überlegen Sie sich dabei jeweils genau, ob Sie das Ziel vollständig aus Eigenkapital bezahlen oder einen Teil davon fremdfinanzieren möchten. Als Beispiel: Sie besitzen wahrscheinlich wie die meisten Menschen ein Auto. Und mit dem Besitz ist bereits absehbar, wann Sie das nächste Fahrzeug benötigen werden. Fragen Sie sich also jetzt, was Sie für ein neues Auto ausgeben wollen und wie hoch Ihr Eigenkapitalanteil hierbei liegen soll. Wenn Sie also in fünf Jahren ein Auto für 10000 € kaufen möchten, schreiben Sie dieses Ziel genau so auf: 10000 € für ein Auto in fünf Jahren. Ebenso träumen viele Menschen von den eigenen vier Wänden – einem Haus oder einer Eigentumswohnung. Hierbei ist es in der Regel so, dass niemand so lange spart, bis er/sie den kompletten Kaufpreis zusammen hat. Die allermeisten erarbeiten Ihr Wunschziel mit einem Darlehen, also mit Fremdkapital. Für Ihre Liste bedeutet dieses zweite Beispiel: Sie schätzen ab, was Ihre Immobilie in der Zukunft kosten soll. Dann legen Sie fest, wie lange Sie brauchen wollen, um 20 Prozent dieser Summe als Eigenkapital anzusparen und notieren das entsprechend in Ihrer Liste. So verfahren Sie gedanklich frei mit all Ihren Wünschen und Zielen. Hinterher lässt sich immer noch kritisch prüfen, ob Ihr Geld und Vermögen für alle Wünsche ausreicht oder eben welche Prioritäten zu setzen sind.

Ihr Leben heute und im Alter
Nachdem Sie nun im ersten Schritt all Ihre Wünsche aufgeschrieben haben, geht es im nächsten Schritt mit Ihrem heutigen Leben weiter. Genau genommen, stellen Sie nun eine Ausgabenrechnung auf, in der Sie alles notieren, wofür sie aktuell Geld benötigen. Dazu schlage ich Ihnen eine Reihenfolge vor, die zwischen veränderlichen und feststehenden (für das Überleben grundlegenden) Ausgaben unterscheidet: Der erste Posten ist das Wohnen. Wie wohnen sie heute und was kostet das? Wenn Sie zur Miete wohnen, gehört in diesen Block alles, was Sie brauchen, um Ihre Wohnung zu betreiben: Miete, Nebenkosten, Festnetzanschluss oder Internetzugang, etc. Wenn Sie in einer eigenen Immobilie wohnen, bitte ich Sie, eventuelle Ratenzahlungen an die Bank von den restlichen Bewirtschaftungskosten, weil Finanzierungsraten befristet sind, zu trennen. Der zweite Posten ist die Mobilität. Wie kommen Sie von A nach B und was kostet Sie das in Summe? Den dritten Posten machen bei Eltern Kinder aus. Was kosten Ihre Kinder? Nahrung, Drogerieartikel, Sportverein, etc. Die nächsten Posten sind die von Ihnen genutzten Medien: Handyvertrag, Streamingdienst, Zeitschriften-Abonnement, und Ihre festen Freizeitausgaben: Musikschule, Fitnessstudio, Theater-Abo oder Urlaub. Darauf folgt der am schwierigsten zu schätzende Posten, Ihre unregelmäßigen Ausgaben für alles, was Spaß macht: Zoo- oder Kinobesuch und auch Kleidung, etc. Zum Abschluss dieser Liste zum Thema „Leben heute“ umfasst der letzte Posten die Kosten, die Sie zum reinen Überleben brauchen: Nahrung, Drogerieartikel, kurz die einfachen Dinge des täglichen Lebens. Nachdem Sie Ihre Wünsche, Ziele und Ihr aktuelles Leben finanziell definiert und gelistet haben, beantworten Sie sich abschließend die Frage, wie Sie im Rentenalter leben möchten und mit welchen Kosten Sie dafür wiederum rechnen können. Diese Liste können Sie äquivalent nach den Posten Ihrer Liste zum Leben heute aufstellen.

Schritt für Schritt
Im ersten Schritt auf dem Weg zu Ihrem Finanzprofil und der für Sie passenden Strategie haben Sie also nun gelistet, welchen Lebensstil Sie heute und auch im Alter pflegen möchten, und für welche Wünsche Sie auf dem Weg dorthin Geld benötigen. Diese Gesamtaufstellung Ihrer potenziellen Ausgaben ergibt sich in Summe aus allen drei in diesem Beitrag behandelten Listen. Im nächsten Schritt wird es dann darum gehen, Ihr bestehendes Vermögen auf alle Lebensbereiche so aufzuteilen (und mit einer Sparrate zu kombinieren), dass dies Ihre priorisierten Ziele und Wünsche unterstützt. Und damit bis zur nächsten Woche. Ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

Finanziell erfolgreich und die „goldene Finanzregel“

Finanziell erfolgreich – die goldene Finanzregel

In jeder der vergangenen Podcast-Episoden – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – wiederhole ich im Intro folgenden Satz: „ … ich helfe finanziell erfolgreichen Menschen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Damit sie heute und morgen gut leben und all ihre wirtschaftlichen Ziele erreichen können. Ohne sich täglich mit dem Kapitalmarkt oder Versicherungsbedingungen auseinandersetzen zu müssen.“ In diesem Podcast-Beitrag möchte ich daher erläutern, was ich unter „finanziell erfolgreichen Menschen“ verstehe und wie sich das realisieren lässt.


Was es bedeutet, finanziell erfolgreich zu sein …
… ist im Grunde ganz einfach: Finanziell erfolgreiche Menschen arbeiten in einem Beruf, der ihnen Freude macht, haben ein Auskommen mit ihrem Einkommen und Ziele. Sie wissen, dass eine Altersvorsorge notwendig ist und sind in der Lage, sinnvoll und rational mit ihrem Geld umzugehen. Sie entscheiden ganz bewusst, wofür sie es ausgeben. Denn ihnen ist zu jeder Zeit klar, wo sie wirtschaftlich stehen. Um langfristig finanziell erfolgreich zu sein, teilen sie ihr geldliches Potenzial sinnvoll auf. Für eine erfolgreiche Finanzstrategie bedeutet das, dass sie sehr individuell angelegt sein muss und so flexibel zu sein hat, dass sie sich veränderten Lebensumständen und Zielen anpassen kann. Für mich gilt also grundsätzlich, dass hier keine finanzielle Planung der anderen gleicht.

… und wie Sie finanziellen Erfolg einstellen
Bei aller gegebenen Individualität in der Finanzplanung gibt es aber dennoch eine goldene Regel, die langfristig finanziell erfolgreichen Menschen – unabhängig von der Höhe ihres Einkommens – zur Orientierung dient und derart auch Ihnen dienen mag: Maximal 30 Prozent Ihres Nettoeinkommens geben Sie für das Wohnen aus. Maximal 30 Prozent für Ihren Konsum. Und ebenfalls 30 Prozent legen Sie jeweils zu einem Drittel (je zehn Prozent) verteilt auf die drei Töpfe (Episode 4 – Magisches Dreieck der Geldanlage) an. Die verbleibenden zehn Prozent Ihres Nettoeinkommens dienen der persönlichen Absicherung. Befolgen Sie diese goldene Regel, werden Sie finanziell erfolgreich sein. Deshalb läuft eine gute Finanzberatung, so wie ich sie handhabe, in Bezug auf Ihre individuelle Budgetverteilung in mehreren Phasen ab. Dabei definieren wir im ersten Schritt gemeinsam, welchen Lebensstil sie heute und auch im Alter haben möchten. Für welche Wünsche Sie auf dem Weg dorthin Geld benötigen. Daran anschließend entscheiden Sie im zweiten Schritt, wie Sie Ihr Vermögen aufteilen wollen, damit es Ihre Ziele unterstützt. Im letzten, dritten Schritt legen Sie dann fest, welche Versicherungen Ihnen in welcher Höhe wichtig sind. Ihr Einkommen zugrunde gelegt, haben Sie damit Ihr persönliches Finanzprofil. Der Computer errechnet daraufhin die notwendigen Budgets für alle Bereiche und liefert eine Aussage darüber, ob Sie mit Ihrem derzeitigen finanziellen Potential (Einkommen und Vermögen) Ihre definierten Ziele und Wünsche erreichen können. Und sollte das Ergebnis so ausfallen, dass Ihre Voraussetzungen und Ihre Ziele noch nicht zueinander führen, ist Nachjustieren und Prioritätensetzen gefragt. Am Ende dieses Prozesses steht Ihre persönliche Finanzstrategie, ein ganz konkreter Vorschlag, wie Sie Ihr Geld verteilen sollten, damit Sie Ihre definierten Ziele erreichen.
Ich überprüfe daraufhin in Ihrem Auftrag, wie weit Sie mit Ihren bestehenden Verträgen schon sind und biete bei Handlungsbedarf im Sinne Ihrer Finanzstrategie konkrete Lösungsvorschläge an.

Schritt für Schritt
Exakt diesen Prozess möchte ich mit Ihnen in den folgenden Wochen auf unserer gemeinsamen Podcast-Reise anhand eines fiktiven Kundenbeispiels durchlaufen. Sie bekommen quasi von mir eine exemplarische Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Ihrer Finanzstrategie. Um so wichtiger wird dafür Ihr Feedback für mich (https://utg22.bsfb1.de/).

Bis hier hoffe ich, Sie wiederum einen Schritt weiter auf dem Weg zu Ihrem finanziellen Erfolg gebracht zu haben. Und damit bis zu nächsten Woche. Ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

Berater und Vermittler

Beratung und Vermittlung

In diesem Podcast-Beitrag – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – geht es um eine, meiner Einschätzung nach, verkannte Berufsgruppe: Finanzberater/-innen und -vermittler/-innen. Wir blicken hier gemeinsam auf ihre Tugenden, notwendige Eigenschaften und vor allem gebe ich Ihnen Bewertungskriterien an die Hand, die Ihnen helfen, die richtige Beratung für sich zu finden.
Finanzberatung – eine zu Unrecht pauschal vorverurteilte Berufsgruppe
Ich bin seit 26 Jahren als Finanzberaterin mit Leidenschaft in meiner Branche tätig und entsprechend bewegen mich Vorurteile und negative Imagezuschreibungen, die gemeinhin meiner Berufsgruppe entgegnen gebracht werden, sehr. Es regt mich unheimlich auf, wenn pauschal gegen sämtliche Berater/-innen medial gewettert wird oder der/die Honorarberater/-in sich als besser beratende Instanz darstellt. Ganz so, als ob das Vergütungssystem mit den Zielen oder dem Charakter eines Beraters/einer Beraterin korrelieren würde. Denn es ist natürlich völlig egal, welches Vergütungssystem einer Dienstleistung zugrunde liegt. Wenn Sie jemand aufgrund seines fachlichen Wissensvorsprungs übervorteilen will, wird er/sie das auch tun. Kfz-Mechaniker/-innen können Ihnen heile Teile ersetzen oder Zahnärzte/-ärztinnen gesunde Zähne ziehen. Genauso funktioniert dies aber auch im Umkehrschluss: Wenn Sie jemanden vor sich haben, der/die es mit seinem/ihrem Angebot wirklich ehrlich mit Ihnen meint, dann wird er/sie das auch nach bestem Wissen und Gewissen realisieren. So auch in der Finanzbrache!

Die für Sie richtige, redliche Finanzberatung finden
Rein rechtlich gibt es im deutschen Versicherungsbereich drei eingetragene Arten der Vermittlung: Versicherungsvertreter, Mehrfachagenten und Makler. Erstgenannte vertreten eine Versicherung, Mehrfachagenten mehrere und Makler vertreten Kunden-Interessen und agieren entsprechend am Markt. Systemisch betrachtet, macht es auf jeden Fall Sinn für Sie, sich im Versicherungsbereich an einen Makler/eine Maklerin zu wenden. Bei allen drei Arten der Vermittlung ist das Provisionssystem intransparent, lautet oft ein kritischer Pauschal-Vorwurf an die gesamte Finanzbrache. Richtig, es ist komplex und kompliziert, intransparent wie in jeder anderen Branche auch. Oder wissen Sie, wie viel die Bäckerei an einem Brötchen verdient oder der Autohändlerbetrieb am Neuwagenverkauf? Sicher nicht. Wer betrügen will, betrügt. Schwarze Schafe gibt es sicherlich überall und ganz sicher auch unter den im Moment so gehypten Honorarberater/-innen. Kurzum: Qualität und Kompetenz einer Dienstleistung lassen sich niemals pauschal vom Vergütungssystem oder aus einer Branche heraus ableiten. Wie Sie nun die für Sie passende Beratung finden, leiten Sie besser aus folgenden acht Kriterien ab, die Oliver Everling und Monika Müller in ihrem Buch „Risikoprofiling mit Anlegern: Kundenprofile treffend analysieren und in der Beratung nutzen“ ausführlich beschreiben: 1. Neutralität, 2. ausgewogenes Verhältnis von Distanz und Nähe innerhalb der Geschäftsbeziehung – Berater/-in und Kunde/Kundin, 3. Unabhängigkeit im Denken und eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber geltenden Normen, 4. Neugierde, Forscher- und Erkenntnisdrang, 5. Ambiguitätstoleranz, also die Fähigkeit, Nachteile Widersprüche und Ambivalenzen auszuhalten, 6. Demut, 7. reflektierter Umgang mit eigenen Emotionen und Konflikten sowie 8. Vertrauen und eine gewisse Gelassenheit. Die beschriebenen Kriterien kann natürlich niemand zu gleichen Teilen vollends erfüllen. Ich kenne aber eine ganze Menge Finanzberater/-innen, die permanent an sich arbeiten, um genau dorthin zu gelangen und auch viele dieser Aspekte bereits mitbringen.

Feedback-Bitte
Dies war die elfte Etappe auf unserer gemeinsamen Podcast-Reise aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“. Bislang habe ich grob den Kapitalmarkt für Sie beleuchtet und ein paar grundlegende Regeln angesprochen. Wie Sie mit diesem Wissen nun zu Ihrer persönlichen Finanz-Strategie gelangen, erarbeiten wir – meiner redaktionellen Podcast-Route folgend – in den nachfolgenden Wochen. Um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen, ist meine Landkarte natürlich so flexibel, Ihre Wünsche aufzunehmen und den passenden Weg dorthin einzuschlagen. Denn meine Podcast-Serie ist schließlich für Sie. Dazu brauche ich Ihr Feedback darüber, was Sie sich für die Zukunft wünschen: Was kann ich zu Ihrem Vorteil ändern? Gibt es Sachverhalte, die ich vorziehen soll, also bestimmte Themen, die Sie gerade brennend interessieren? Oder haben Sie Fragen zu bereits bestehenden Inhalten?
Vielleicht haben Sie auch Interesse, bestimmte Interviewpartner zu einem Thema zu hören. Was immer es ist und wie Ihr Feedback allgemein auch ausfallen mag, melden Sie es mir zurück. Meine Kontaktdaten hierzu finden Sie unter https://utg22.bsfb1.de/.

Ich danke Ihnen und damit bis zu nächsten Woche. Ich freue mich darauf.

Ihre UGT

Immobilien als Kapitalanlage

Immobilien richtig managen

In diesem Podcast-Beitrag – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – schauen wir uns das Thema „Immobilie“ für Ihren Vermögensaufbau (Stichwort: Magisches Dreieck, Topf drei) gemeinsam genauer an. Ich erläutere Ihnen, welche Chancen und Risiken mit einem Immobilieninvestment verbunden sind und mit welchen Kriterien Sie eine Immobilie beurteilen können. Zudem zeige ich Ihnen Möglichkeiten auf, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Immobilienarten zu managen.


Chancen und Risiken
Viele Menschen investieren ihr Geld in Immobilien. Das aus guten Gründen, denn die Vorteile liegen quasi auf der Hand: Immobilien sind ein Sachwert, den man sogar an die nächste Generation weitervererben kann. Bekanntlich bleiben Steine mithin davon unberührt, wie es um den Geldmarkt jeweils aktuell steht. Und richtig investiert, wirkt das schwankungsarme Immobilieninvestment bei regelmäßig steigenden Mieten auch gegen die Inflation. Eine Immobilie als Kapitalanlage beinhaltet also viele Vorteile. Damit, und das kennen Sie bereits aus all meinen vorangegangenen Episoden, sind eben auch Risiken verbunden, die es zu bedenken und managen gilt: Diese reichen von denkbaren Leerständen und Mietausfall über einen standortbedingten Wertverlust, Instandhaltungsaufwand und -kosten bis hin zu potenziellen baulichen Mängeln oder einer Pleite des Bauträgers (beim Neubau). Hinzu kommen mögliche politisch ungünstige Entscheidungen wie beispielsweise die Mietpreisbremse.

Immobilienarten und Risikomanagement
Wie lassen sich die beschriebenen Risiken nun managen, um in den Genuss der Vorzüge eines Immobilieninvestments zu gelangen? Zentrales Kriterium gegen den Wertverlust und damit für die Vermietbarkeit einer Immobilie ist die Lage. Stadt, Stadtteil und die konkrete Adresse sind entscheidend. Eine gute Lage zeichnet sich hierbei vorrangig durch einen breit aufgestellten Wirtschafts- und Arbeitsmarkt, eine wohl durchdachte urbane Infrastruktur und einen attraktiven Lebens- und Freizeitwert für die Anwohner/-innen aus. Diese Kriterien treffen auf alle vier Immobilienarten – Neubau-, Bestand-, Konzept- oder denkmalgeschützte Immobilie – gleichermaßen zu. Unterschiedlich fallen hingegen die Vor- und Nachteile der einzelnen Immobilienarten aus: Beim Neubau bekommen Sie für Ihr Geld modernen Standard zu niedrigen Energiekosten, allerdings fließen die Miteinnahmen erst nach der Bauphase. Die Mieteinnahmen stehen Ihnen hingegen bei der klassischen Bestandsimmobilie, der vermieteten Eigentumswohnung, sofort zur Verfügung. Das allerdings zum Preis von perspektivisch höheren Instandhaltungskosten. Ebenso schlagen Kosten bei der Denkmalimmobilie während der Sanierungsphase zu Buche. Eine Denkmalimmobilie bietet Steuervorteile, allerdings gibt es von dieser Immobilienart nur sehr wenige. Zu guter Letzt ist die Konzeptimmobilie zu nennen, also zum Beispiel das Mikroappartement für Studenten. Davon gibt es um einige mehr und sie bieten in der Regel ein Full-Service-Konzept für die kleineren Einheiten zu geringeren Kaufpreisen. Allerdings bergen sie für Käufer/-innen ein gewisses Betreiberrisiko. Unabhängig davon, für welche Immobilienart Sie sich entscheiden, achten Sie immer darauf, sich vor baulichen Mängeln zu schützen. Dazu ist im Fall einer Bestandsimmobilie zumindest ein technisches Gutachten anzufordern, um mögliche Folgekosten einschätzen zu können, und im Fall eines Neubaus, der Bauträger auf Herz und Nieren zu prüfen. Hat man sich dann seine Immobilie in guter Lage einmal gesichert, ist es ebenso ratsam, eine Hausverwaltung einzusetzen, die sich professionell um solvente Mieter bemüht und sich mit deren Anliegen befasst.

Mit dieser soliden Basis und entsprechenden Rücklagen für mögliche Instandhaltungskosten macht es Sinn, in eine Immobilie jeder genannten Art mit Blick auf Ihren individuellen Zielfokus und Ihre persönlichen Voraussetzungen zu investieren. Denn Immobilien bieten viele Vorteile für einen Teil Ihres Vermögens und die damit zusammenhängenden Risiken, lassen sich managen.

Und damit bis zu nächsten Woche. Ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

Tagesgeldkonto und Rentenpapiere

Finanzinstrumentarium: Geldmarkt und Anleihe

Auf unserer bereits zurückgelegten gemeinsamen Podcast-Reise der vergangenen Wochen – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – haben wir viele wesentliche Grundlagen, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen, bereits eingehend beleuchtet. Sie kennen unter anderem nun die Drei-Topf-Logik, können Produkttypen von Assetklassen unterscheiden und wissen, dass jede Finanzentscheidung auf individuellen Ziel- und Zeithorizonten beruht. Heute möchte ich diesen neunten Etappen-Beitrag dazu nutzen, Geldmarkt und Rentenpapiere genauer unter die Finanz-Lupe für Sie zu nehmen.


Risikoloser Zins: das Tagesgeldkonto
Sie erinnern sich: Es gibt keine Geldanlage, die gleichermaßen sicher, jederzeit verfügbar und maximal rentabel ist. Jede Geldanlage bringt Vor- und Nachteile mit sich, die Sie Ihrem Ziel entsprechend abwägen und priorisieren müssen. Viele meiner Kundinnen und Kunden fragen sich aktuell, ob es überhaupt noch möglich ist, das eigene Geld schwankungsarm und dennoch rentabel anzulegen. Meine Antwort darauf gleich vorneweg: Nun, das wird echt schwierig. Betrachten wir in diesem Kontext also zunächst die Tagesgeldkonten: In Deutschland bekommen sie dabei aktuell etwa zwischen 0,01 bis 0,6 Prozent. Natürlich gibt es auch hier ausländische Banken, die Tagesgeldkonten mit einem höheren Zinssatz vertreiben. Bei diesen Banken ist allerdings unbedingt auf die Beteiligung an der deutschen Einlagensicherung zu achten, denn ansonsten kann das Geld – im Fall einer Bankpleite – unter Umständen komplett verloren gehen. Ebenso wichtig ist bei der Auswahl eines Tagesgeldkontos übrigens auch, dass das haftende Eigenkapital der Bank groß ist. Ziehen Sie dazu vor Ihrer Auswahl entsprechende Vergleiche ein. Haben Sie dies beides beachtet, ist Ihr Tagesgeld in Deutschland unterm Strich eine sichere Möglichkeit, Geld zu parken. Das heißt, mit einem Tagesgeldkonto lässt sich der eigene Puffer (Stichwort: Magisches Dreieck) komfortabel aufrechterhalten: Das Geld ist also täglich verfügbar, schwankt nicht und wird auch nominal niemals weniger. Mehr ist von einem Tagesgeldkonto bei der aktuellen Verzinsung aber auch nicht zu erwarten. Es bleibt festzuhalten: Das Tagesgeldkonto ist aktuell dank seiner Pufferfunktion ein wichtiges Instrument in der jeweiligen Finanzstrategie.


Zinsloses Risiko: Rentenpapiere
Wenn Sie einem Staat oder einem Unternehmen Geld für eine feste Laufzeit zu einem festen Zins leihen, so nennt man das Rentenpapiere oder auch festverzinsliche Wertpapiere. Solange Zinsen fallen, wie es eben in den vergangenen 20 Jahren geschehen ist, versprechen Rentenpapiere gute Kursgewinne. Allerdings ist es nun seit 2015 so, dass wir uns um mehr oder weniger null Prozent herum mit der Umlaufrendite, d. h. der durchschnittlichen Verzinsung festverzinslicher Wertpapiere, bewegen. Und wenn wir nun mal logisch weiterdenken, bedeutet das auch, wenn bei fallenden Zinsen die Kurse von Rentenpapieren steigen, darf man sich folgende Frage stellen: Was ist zu erwarten, sollten die Zinsen mal wieder steigen? Richtig, bei steigenden Zinsen fallen die Kurse. Sie merken, Rentenpapiere sind im Moment einfach ein schwieriges Instrument, denn entweder legen Sie Ihr Geld lange fest und generieren dabei so gut wie keine Zinsen oder sie fahren bei steigenden Zinsen Verluste ein. Das Risiko steht aktuell in keinem Verhältnis zur Renditeerwartung.
Es bleibt also festzuhalten: Aktuell sind Rentenpapiere eher eine schlechte Wahl, weil sie mehr Risiken als Chancen bergen, um überhaupt eine moderate Rendite erzielen zu können.
Je nach Ziel und Zeithorizont, ist es im Moment ratsamer, die Kapitalrücklage etwas höher zu definieren und dafür in der Kapitalanlage eine höhere Aktienquote zu wählen.

Abschließend kurz und knapp: Ich freue mich auf unserer nächsten Etappe.

Ihre 
UGT

Cost Average Effekt

Cost Average

Was unterm Strich zählt

In dieser Podcast-Episode – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – zeige ich Ihnen, welche Auswirkungen Schwankungen von Aktieninvestments auf Ihren monatlichen Sparplan haben und wie sie diese auch strategisch nutzen können.
Der Durchschnittskosteneffekt
Halten wir zunächst fest, was Sie bereits aus den vergangenen zwei Beiträgen zum Thema Aktien wissen: Die Börse ist nicht prognostizierbar. Das bedeutet, niemand weiß, ob heute gekaufte Anteile morgen steigen oder fallen. Langfristig bieten Aktien allerdings mit einer strategisch vernünftigen Anlagestrategie, trotz aller Risiken wie beispielsweise kurz- und mittelfristige Schwankungen, hohe Renditen für Anleger/-innen. Wichtig beim Umgang mit Aktieninvestments ist es – wie bei jeder Finanzentscheidung – immer vom persönlichen Ziel aus zu denken und eng an der individuellen Lebenssituation, Sparfähigkeit und persönlichen Risikoneigung entlang zu planen, um Vermögen aufzubauen. Innerhalb dieses Kontextes geht es in diesem Beitrag um den Cost-Average-Effekt in einem monatlichen Wertpapier-Sparplan. Dieser Durchschnittskosteneffekt bedeutet schlicht, dass jemand, der regelmäßig gleichbleibende Beträge in Wertpapiere anlegt und dadurch jeden Monat für die gleiche Summe eine unterschiedliche Menge Anteile erhält zum Laufzeitende einen Durchschnittskurs aus all den einzelnen Einkäufen über die Zeit erhält. Dieser Durchschnittskosteneffekt kann demnach sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.

Ein Beispiel 


Wozu er denn dann nutzen soll? Sehen wir uns den beschriebenen Effekt doch anhand eines stark vereinfachten und pointierten Zahlenbeispiels einmal genauer an, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Dazu setzen wir eine extrem kurze Laufzeit von fünf Monaten kombiniert mit einem Wertpapier, das folgenden Kursverlauf nimmt voraus: Das Wertpapier ist im ersten Monat 100 €, im zweiten Monat 50 €, im dritten wie vierten Monat 10 € und im fünften Monat wieder 50 € wert. Nun investiert Anleger 1 im ersten Monat 10000 €. Er bekommt also 100 Anteile, wartet fünf Monate und hat bei dem beschriebenen Kursverlauf am Laufzeitende sein Vermögen auf 5000 € halbiert. Anleger 2 entscheidet sich im Gegensatz dazu, seine 10000 € in fünf Portionen zu je 2000 € anzulegen. Im ersten Monat investiert er also 2000 € (20 Anteile), im Folgemonat hält er nach dem Kursverlauf bereits insgesamt 60 Anteile, im dritten Monat 260 und im vierten insgesamt 460. Im fünften und letzten Monat mit den wiederum für 2000 € gekauften 40 Anteilen hält er damit in Summe 500 Anteile zu einem aktuellen Kurs in Höhe von 50 €. Sein Depot (25000 €) umfasst damit bei gleicher Investition und Laufzeit 15000 € mehr als von Anleger 1. So kann der Cost-Average-Effekt wirken, muss er aber nicht. Denn der Effekt ist keine Garantie für Top-Renditen. Sein Nutzen liegt vielmehr darin, dass er die Möglichkeit bietet, beim Vermögensaufbau mit monatlichen Raten deutlich stärkere Kursschwankung mit einbeziehen zu können. Und da die Börse langfristig steigt, kann der Durchschnittskosteneffekt vielleicht eine potenzielle Rendite etwas mindern, jedoch bei langfristigen Investitionen nicht negativ ausfallen. Das ist sein Vorteil für konservative Anleger/-innen.

Ihre Entscheidung

Ob für Sie und Ihre Aktieninvestition letztlich eine Einmalanlage, ein monatliches Investment unter Zuhilfenahme des Durchschnittkosteneffekts oder eine Mischung aus beidem ratsam ist, hängt, und ich kann mich da nur nachdrücklich wiederholen, von Ihrem Ziel und den persönlichen Voraussetzungen ab. Jedenfalls wissen Sie nun, was der Cost-Average-Effekt ist und wie Sie sich ihn zu Nutze machen können.

Ich hoffe, diese Episode hat Sie wieder ein Stück weiter auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Finanzkonzept gebracht, indem Sie Finanzen verstehen und im Sinne Ihres Vermögens entscheiden. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Etappe mit Ihnen.

Ihre UGT

Aktien

Ein Crashkurs in Aktien

In diesem Podcast – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – geht es mir darum, Ihnen näher zu bringen, welche Möglichkeiten Sie haben, Ihr Vermögen gewinnbringend in Aktien anzulegen.

Konservative legen langfristig in Aktien an

Häufig berate ich Klientinnen und Klienten in meinem Hannoveraner Büro, die im Kontext Geldanlage beim Stichwort „Aktien“ direkt lauthals ausrufen: „Ich bin total konservativ, ich will mit Aktien nichts zu tun haben.“ Ich antworte ihnen dann, dass ich gerade weil ich konservativ bin, in Aktien investiere. In liebgewonnener Regelmäßigkeit ernte ich für diese Aussage verblüffte Blicke und nutze die mir dadurch gesicherte Aufmerksamkeit meines Gegenübers dann, um (m-)eine strategisch vernünftige Anlagestrategie in Bezug auf Aktien zu erläutern: Denn, wie sie bereits aus meinem letzten Beitrag wissen, bieten Aktien langfristig hohe Renditen, und betrachtet man den Aktienmarkt ganz nüchtern, sind die damit verbundenen Risiken absolut in den Griff zu bekommen.

Die Risiken managen

Sehen wir uns also die Risiken und den sinnvollen Umgang bei Aktieninvestments noch einmal genauer an. Wir beginnen mit dem Inflationsrisiko: Wenn die Preise steigen und die Unternehmen weiter erfolgreich am Markt arbeiten, steigen dadurch automatisch auch deren Gewinne, so dass Aktien im weitesten Sinne einen guten Inflationsschutz darstellen. Das zweite Risiko ist das Währungsrisiko. Dies lässt sich managen, indem Sie als Anleger/-in weltweit investieren – und zwar in Investmentfonds auf Eurobasis. Sie investieren also in Euro hier in Deutschland in internationale Fonds mit anderen Währungen. Auf diese Weise lässt sich ebenso durch eine gute Risikostreuung auch das dritte Risiko, das Unternehmerrisiko, eingrenzen. In einem Investmentfonds können Sie als Privatanleger/-in eine ausreichende Streuung von Unternehmen – jede Branche, jede Volkswirtschaft und jede Unternehmensgröße – gewährleisten und damit auch dieses Risiko managen. Dank dieser Streuung sind sowohl das Währungsrisiko als auch das Unternehmerrisiko so eingegrenzt, dass das Geld nie komplett verloren gehen kann. So breit am Aktienmarkt aufgestellt, kann man langfristig nur gewinnen. Als viertes Risiko bleibt jetzt noch das Schwankungsrisiko. Die Börse geht rauf und runter, wie Sie wissen, jedoch steigt ein Aktieninvestment langfristig immer. Das bedeutet, dass zum Beispiel ein junger Mensch, der für seine Altersvorsorge in Aktien investiert, diese Schwankungen getrost ignorieren kann. Den Anlegern, die ihr Geld in beispielsweise einem halben Jahr zurückbekommen wollen, rate ich entsprechend zu anderen Anlageformen. Ein Aktieninvestment muss also im Rahmen einer strategischen Vermögensplanung stets am Ziel und den persönlichen Voraussetzungen ausgerichtet sein. Pauschalantworten gibt es, wie immer in meiner Beratungspraxis, dabei keine. Was es hingegen gibt, sind Regeln.

Die Regeln beachten

Wichtig ist hierbei zu beachten, dass jedes Aktieninvestment mit einer Start-, Flug- und Landephase geplant wird. Man also die Aktienanlage je nachdem, zu welchem Ziel man sich in welcher Phase entscheidet, variiert. Zum Umgang mit Schwankungen gibt es drei Regeln. Erste Regel: Ein Puffer ist vor dem Aktien-Investment aufzubauen (Verweis: Drei-Topf-Logik in Episode 4). Zweite Regel: Eine große Summe wird nie auf einmal investiert. Dritte Regel: Gewinne sind zu günstigen Zeitpunkten flexibel, mit den Zielen im Blick, zu entnehmen. Letztlich hängt auch der regelkonforme Umgang mit Aktieninvestments wieder eng mit Ihrer individuellen Lebenssituation, Sparfähigkeit, Ihren Zielen und natürlich Ihrer
ganz persönlichen Risikoneigung zusammen.

Ich hoffe, diese Episode hat Sie wieder ein Stück weiter auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Finanzkonzept gebracht. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Etappe mit Ihnen.

Ihre UGT

Risiken und Chancen

Risiken und Chancen

Verstand statt Gefühl in Punkto Finanzen

In diesem Podcast – aus meiner Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – geht es mir nach der intensiven Betrachtung der Assetklassen in den vergangenen zwei Wochen heute darum, ihnen nahe zu bringen, dass Chancen und Risiken einer jeden der vier verschiedenen Assetklassen mit Verstand für Ihre Finanzanlagestrategie abzuwägen sind.


Volatilität am Kapitalmarkt
Der Kapitalmarkt ist ebenso volatil wie das Leben selbst. Daher bekommen Sie in meiner Beratung naturgemäß keine absoluten Aussagen über Renditen, denn auch ich habe keine Kristallkugel auf meinem Schreibtisch bei MLP stehen. Allerdings können wir gemeinsam Ihr Finanzkonzept so erarbeiten, dass alle derzeit gültigen Parameter zur Beurteilung der Assetklassen mit einbezogen sind. Diese gilt es, vernünftig statt gefühlsmäßig gegenüberzustellen, um zu einer tragfähigen sowie rentablen Entscheidung zu gelangen. Denn es hilft nicht, eine einmalige Erfahrung – ob positiver oder negativer Natur – am Kapitalmarkt zu generalisieren und für alle Zeit als gültig anzunehmen, um auf Basis dieser Erfahrung neue Investments für die Zukunft zu planen. Um Ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln, was damit gemeint ist, steige ich mit einem persönlichen Beispiel ein: Im Jahr 1993 kaufte ich nach dem Studium eine kleine Immobilie am Stadtrand von Hannover. Einige Jahre später, 1999, wollte ich das Haus nun wieder verkaufen und machte damit 10.000 DM Verlust. Aus der heutigen Betrachtung heraus, mit den jetzigen Immobilienpreisen im Kopf, undenkbar. Aber eben wahr, denn es kommt immer auf die Marktphase an, innerhalb der man agiert. Insofern können Chancen und Risiken der einzelnen Assetklassen immer nur Momentaufnahmen sein. Und damit eben ungünstige oder günstige Zeitpunkte für ein Investment (in der Nachbetrachtung) markieren.

Situatives Entscheiden …
… ist also das Stichwort. Demnach werfen wir doch logischerweise nun einen aktuellen Blick auf die derzeitige Marktphase und bleiben dazu zunächst bei den bereits thematisierten Immobilien. Immobilien sind in Deutschland als Finanzanlage sehr beliebt. Auch, weil sie heute ein Vielfaches mehr wert sind als ihrem Ursprungspreis entsprechend. Ihr Wert generiert sich dabei nicht aus der sich verbrauchenden Immobiliensubstanz, sondern aus den enorm gestiegenen Grundstückspreisen. Die wiederum stehen auch mit der deutschen Finanzkraft und den niedrigen Zinsen, die es Käuferinnen und Käufern ermöglichen, umfangreiche Darlehen abzubezahlen, in direkter Verbindung. Der Immobilienwert hängt somit unmittelbar an der Wirtschaft und der Kaufkraft etwaiger Interessenten (im Fall der Immobilie als Kapitalanlage). Das sind definitiv Risiken. Zudem kann der Standort einer Immobilie aus unterschiedlichsten Gründen – Stichwort: eine Nervenheilanstalt zieht in die Nachbarschaft – an Attraktivität verlieren und vieles mehr. Unterm Strich scheinen im Moment Immobilien als Kapitalanlage sehr attraktiv zu sein, da die Mieten vor allem in den Ballungsgebieten steigen. Sie sehen aber, dass man sich der damit einhergehenden Risiken durchaus bewusst sein sollte, auch wenn die guten Renditeerwartungen einer Immobilien als Kapitalanlage dafür entlohnen. Eine langfristig hohe Rendite bieten auch Aktien. Kurz- bis mittelfristig kann das anders aussehen – Crash (wie Ende der 90er-Jahre) oder Boom. Ich habe beides bereits erlebt. Betrachtet man den Aktienmarkt ganz nüchtern, gibt es auch hier Risiken, die man beachten muss, aber durch eine vernünftige Strategie in den Griff zu bekommen sind: In der Regel spricht man von dem Kapitalmarktrisiko; genauer, wer in Aktien investiert, trägt verschiedene Risiken: das Unternehmerrisiko im Fall von Einzelaktien (bis hin zum Totalverlust wie im Fall von Nokia), das Inflationsrisiko, das Währungsrisiko und das Schwankungsrisiko (psychologisch kurzfristige Effekte an der Börse). Natürlich bieten diese Risiken – wie immer – auch immense Chancen. Mehr Chancen als Rentenpapiere, von denen ich zum aktuellen Zeitpunkt eher abrate, oder als der Geldmarkt, bei dem Sie das Inflationsrisiko tragen.

Welche Möglichkeiten Sie haben, Ihr Vermögen auf die einzelnen Assetklassen gewinnversprechend aufzuteilen, langfristig mit Verstand anzulegen, verrate ich Ihnen im Zuge unserer nächsten Etappe.

Ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT

Assetklassen

Was ist eine Asset-Klasse

Klasse Typen
Wie schön, dass Sie nach unserer gemeinsamen Etappe der vergangenen Woche bereits Produkttypen und Assetklassen auseinanderhalten können. In meinem vierten Podcast – aus der Serie „Finanzen verstehen, richtig entscheiden“ – werfen wir nun gemeinsam einen zweiten, intensiven Blick auf diese Assetklassen.

„Aktien sind Teufelszeug“ …
… oder auch gerne genommen: „Mit Rentenfonds kann man nichts falsch machen.“ Solche und ähnliche Meinungen begegnen mir in meinem Berufsalltag oft. Diese Pauschalurteile sind natürlich Quatsch. Wie immer in meiner Praxis gilt auch hier der Grundsatz, dass vom Ziel ausgehend Vor- und Nachteile einer jeden Option gegeneinander abzuwägen sind. Um aber über diese Klischees hinwegzukommen, bringe ich Ihnen nun die vier gebräuchlichsten Assetklassen – Aktien, Immobilien, Rentenpapiere und Geldmarkt – samt ihrer gewinnbringenden Eigenarten näher. Der Reihe nach: Eine Aktie ist ein ganz kleiner Unternehmens-Anteil und damit ein Sachwert, der vom Unternehmenswert abhängt. Als Aktionär/-in erzielen Sie Ihre Gewinne über die an der Börse gehandelten Aktien als Dividende. Hingegen verbuchen Sie als Vermieter/-in einer Kapitalanlageimmobilie Ihren Gewinn als vermeintlich solide über die Miteinahmen. Ebenso gediegen gilt gemeinhin die Gewinnerwartung für Sie als Anleiheninhaber/-in. Dabei halten Sie Rentenpapiere, mit denen Sie einem Staat oder einem Unternehmen Geld für eine feste Laufzeit zu einem festen Zins leihen. Und eher gewöhnlich erzielen Sie am Geldmarkt beispielsweise als Bank- Kontoinhaber/-in Ihren Gewinn, indem Sie Produkte, bei denen Sie Zinsen bekommen, unterschreiben. All dies lässt sich ganz allgemein in Punkto Rendite im Kontext der vier vorgestellten Assetklassen erwarten.

Blaues vom Himmel versprechen
Dies gilt für den konkreten Einzelfall hingegen nicht. Über absolute Renditen lassen sich keine verlässlichen Aussagen treffen. Nehmen wir uns dazu nochmal das Anfangsbeispiel „Aktien versus Renten“ vor: Angenommen, Sie produzieren etwas und gründen eine Aktiengesellschaft. Ich glaube an Sie und Ihr Produkt, gebe Ihnen eine Million Euro Kredit zu fünf Prozent Zinsen. Für meine Unternehmensanleihe bekomme ich also 50.000,00 Euro Zinsen pro Jahr von Ihnen, und bin damit Rentenpapier-Inhaberin. Jetzt machen Sie 10.000,00 Euro Gewinn, bevor Sie mir meine Zinsen zahlen. Was passiert mit Ihrer AG? Wie entwickelt sich der Kurs? Richtung, der fällt Richtung null. Was geschieht also mit meinem Kredit? Wieder richtig, Totalausfall. Sie merken, worauf dieses Beispiel hinausläuft: Ein Rentenpapier mit festem Zins vereinbart und das Geld trotzdem verloren. Rentenpapiere also automatisch mit Sicherheit gleichsetzen, ist fahrlässig. Und letztlich hängen die Zinsen von Rentenpapieren auch wiederum von der Wirtschaft ab. Absolute Aussagen über Renditen lassen sich in Folge dessen nicht treffen, relative Prognosen hingegen schon: Die Renditeerwartung ist bei Aktien langfristig höher als bei Immobilien. Die Renditeerwartung bei Immobilien übersteigt die der Renten, die wiederum höher ausfällt als selbige Erwartung am Geldmarkt. Jede Klasse hat also ihre Schokoladenseite. Vorzüge, die absolut anziehend sind. Und wie immer im Leben bringen auch hier die Vorteile, die Nachteile in ihrem Gegenteil direkt mit. Von den vier verschiedenen Assetklassen, die für Sie als normale Kapitalanleger/-innen relevant sind, haben alle Chancen und Risiken. Sie sollten also breit gestreut und zum Ziel passend angelegt sein.

Eine langfristig hohe Rendite bieten Aktien in jedem Fall. Und letztlich hängt die Rendite einer jeden Investition maßgeblich von der Wirtschaft ab. Dennoch scheuen viele Menschen in Deutschland insbesondere davor zurück, in Aktien zu investieren. Woran das liegt und welchen Chancen und Risiken sie damit aus dem Weg gehen, ist Thema unserer nächsten Etappe. Ich freue mich auf Sie.

Ihre UGT